SPD Sendenhorst

Für unsere Stadt, für unser Dorf, für die Menschen.

Reimund Juli, Interview Westfälische Nachrichten

Veröffentlicht am 02.07.2009 in Kreistagsfraktion

Kreis Warendorf - Sein halbes Leben hat der Kommunalpolitik gehört. Doch wenn am 30. August der neue Kreistag gewählt wird, dann ist Reimund Juli nicht mehr dabei. Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion will nicht wieder kandidieren. „Jetzt müssen junge Leute mit neuen Ideen dran“, meint der 60-Jährige.

Auf insgesamt 30 Jahre Kommunalpolitik bringt es der Warendorfer: davon 15 Jahre im Kreistag und 25 Jahre im Warendorfer Stadtrat. Viele Jahre hatte Juli dabei ein Doppelmandat. Und sowohl im Rat als auch im Kreistag war er zuletzt immer Vorsitzender der SPD-Fraktion.

Er habe in der Politik eine wichtige Aufgabe und Herausforderung gesehen, „aber ein Spaßfaktor war das nicht“. Er habe immer denen eine Stimme geben wollen, die sich selbst nicht so artikulieren konnten. „Das waren meistens Menschen, die nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens stehen.“
In die SPD eingetreten ist Juli, weil ihn die Ostpolitik von Willi Brandt faszinierte. Und dann habe er nach einem sehr engagierten Wahlkampf sofort ein Direktmandat gewonnen.

Schwerpunkt in seiner politischen Tätigkeit war die Wirtschafts- und Finanzpolitik. Kein Wunder: Schließlich ist Juli Diplom-Kaufmann und hat danach noch Politik studiert. Später unterrichtete er viele Jahre BWL am Berufskolleg in Warendorf.

Dass er jetzt bald ganz Privatmann sein wird, darauf freut sich der 60-Jährigeh, der schon seit einiger Zeit aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten musste. Er hat schon mal langsam angefangen, sich umzustellen: Reimund Juli ist unter die Künstler gegangen und hat 2007 in Warendorf ein Atelier eröffnet. Er malt und schafft auch Skulpturen. Dabei hat Juli eine Vorliebe für starke Farben. Und - wen wunderts - vorrangig sind seine Bilder in der Farbe Rot gehalten, in kräftigen, warmen und leuchtenden Tönen. Aber es passt natürlich, wenn der Sozialdemokrat auch in der Kunst am liebsten Rot sieht.

Mit Rückblick auf seine Tätigkeit im Kreistag war für Juli das größte Ärgernis die früher „sehr rigide Abschiebepraxis des Kreises“. Das habe sich aber glücklicherweise geändert. Heute sei es auch leichter, konkrete Anliegen auf dem „kleinen Dienstweg“ zu erledigen. „Wir konnten beispielsweise durch Gespräche mit dem Kreis verhindern, dass eine Familie wieder zurück in ein Krisengebiet abgeschoben wurde.“
Noch ein zweiter Punkt ist Reimund Juli sauer aufgestoßen. „Ich habe mich sehr geärgert, als der Kreistag vor Jahren alle freiwilligen Leistungen im sozialen Bereich einfach um 25 Prozent kürzte, und zwar nach dem Rasenmäher-Prinzip. Das hat beispielsweise die Aidshilfe und die Drobs schwer getroffen.“

Aber zum Glück gibt es nicht nur Ärgernisse, die in Erinnerung bleiben. Bei vielen Projekte habe man gut mit den anderen Fraktionen zusammengearbeitet. Als bestes Beispiel nennt Juli Haus Nottbeck. Das alte Rittergut in Stromberg hatte der Kreis Warendorf geerbt. Nur glich das heutige Kulturgut einer Ruine. Deswegen ist Juli gleich doppelt zufrieden: „Es ist uns gelungen, eine ungeliebte Erbschaft zu einem Schmuckkästchen zu entwickeln.“

VON BEATE KOPMANN, WARENDORF

Homepage SPD-Kreistagsfraktion WAF

SPD-Fraktion im Bundestag

Am Freitag ist die bundesweite Bilanz des Zolls für das Jahr 2023 vorgestellt worden. Klar ist: Der Zoll muss noch stärker zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität beitragen und dafür auch die erforderlichen Mittel bekommen, sagt Carlos Kasper.

alle Pressemitteilungen

Mitmachen in der SPD