Der neue Standort der Raiffeisen-Genossenschaft und die Ausweisung neuer Flächen für die Windenergie müssen differenziert, aber getrennt voneinander diskutiert und bewertet werden. Die Diskussion um den Standort eines Gewerbebetriebes kann nicht genutzt werden, um auf die Debatte um die Windräder hinzuweisen. Diesen Zusammenhang gibt es nicht. Eine städtebauliche Entwicklung in unmittelbarer Nachbarschaft zu tausenden von Menschen muss auf wesentlich mehr und völlig andere „Nebenwirkungen“ Rücksicht nehmen als Windräder, die außerhalb der Stadt liegen.
Bei der Diskussion um den neuen Standort der Raiffeisen-Genossenschaft sollte man deshalb sauber trennen: Zwischen der (Innen-)Stadtentwicklung und der Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen im Außenbereich. Zwischen dem, was einzelne Bürgerinnen und Bürger nicht wünschen, und dem, was für die Allgemeinheit wünschenswert ist – oder eben auch nicht. Die Kommunalpolitik muss hier einen Interessenausgleich herstellen. Dafür steht die SPD.
SPD lehnt Standort am Westtor ab
Und auch wenn das Bild der fünf riesigen Silotürme in den WN überzeichnet war (worauf der Redakteur übrigens auch selbst hinweist), macht es doch klar, worum es geht: Wollen wir, dass der Eingang der Stadt nach Westen durch 6.000m² zusätzliche Gewerbeflächen dominiert wird? Wollen wir, dass fünf 22m hohe Silotürme und ein weiteres großes Gebäude den ersten Eindruck von der Stadt prägen? Wollen wir den Schul-, Sport- und Freizeitstandort im Westen der Stadt durch eine Gewerbeansiedlung schwächen?
Die SPD will es in der Tat nicht, auch wenn die Raiffeisen natürlich so schnell wie möglich einen Standort braucht. Stadtplanung ist ein Prozess, der mit Weitblick betrieben werden muss und wir haben vor Ort ein langfristiges Konzept dafür. In Sendenhorst gibt es deshalb ausreichend Gewerbeflächen. U.a. steht die Ostheide kurz vor der Fertigstellung. Diese Gewerbegebiete sind mit dem Geld der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt geplant und erschlossen worden. Um eine planvolle Entwicklung der Stadt zu ermöglichen – die auch eine Innenstadtentwicklung erlaubt.
Wo in Sendenhorst neue Flächen für die Windenergie ausgewiesen werden sollen, steht auf einem völlig anderen Blatt.